…gab es vor einigen Wochen in sieben Viersener Gärten zu bewundern.
Auf Einladung der Interessengemeinschaft Dülkener Gartenlust öffneten Privatleute in Dülken und Boisheim ihre Pforten.Viele Besucherinnen und Besucher kamen, freuten sich über blühende Staudenbeete, liebevoll gestaltete Sitzecken, raffiniert angelegte Teichanlagen und Bachläufe, alte Obstbäume und einiges mehr. Viele nahmen auch gleich die Gelegenheit wahr, sich mit den Gärtnerinnen und Gärtnern über Pflanzen und deren Pflege auszutauschen und wertvolle Tipps mitzunehmen.
Eintritt musste übrigens niemand zahlen – stattdessen hatten die Veranstalter erneut zu Spenden für den Verein „Freunde von Kanew“ aufgerufen – und die dazu aufgestellten Gießkannen füllten sich rasch: am Ende konnten jetzt 545,02 Euro überreicht werden: ein kräftiger Zuschuss für den nächsten Hilfstransport in die vom Krieg gebeutelte Ukraine.
Anderthalb Jahre tobt nun schon der Krieg in der Ukraine. Und auch in Städten, die nicht unmittelbar von Kampfhandlungen betroffen sind, mangelt es an vielem.
So auch in Viersens Partnerstadt Kanew.
Zwei Fahrzeuge werden dort für Aufgaben des Jugendamtes und des Hausmeisterdienstes der Stadt benötigt und der Verein „Freunde von Kanew“ half – wie schon oft.
Ein von der Viersener Feuerwehr ausgemusterter Golf wurde auf Vereinskosten repariert und trat jetzt seine Reise in die Ukraine an – zusammen mit einem von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) finanzierten Kleinbus. Den Transport beider Fahrzeuge organisierte und finanzierte der Verein, aus Kanew angereiste Fahrer haben sie nun an ihren Bestimmungort gebracht.
Am 26.06. konnten wir wieder einen LKW in Richtung Kanew schicken. Ein Transport mit hohem Gewicht, im wahrsten Sinne des Wortes: Ganze 15 Tonnen Hilfsgüter waren geladen, als sich der LKW gegen 17.00 Uhr auf den Weg in die Ukraine machte.
Geladen waren dieses Mal Paletten mit Desinfektionsmitteln für soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser und Hospize, aber auch für das Flutgebiet in und um Cherson, dem wir ebenfalls 18 nagelneue Fenster aus der Spende eines ortsansässigen Fensterbauers zur Verfügung stellen konnten.
42 Fahrräder, 18 Nachtkommoden aus einem Pflegeheim (das auch schon die dazugehörigen Pflegebetten gespendet hatten), Rollstühle, Rollatoren, Gehhilfen, Windeln für Kinder und Erwachsene und Kleidung sowie Mobiliar und medizinisches Zubehör sind ebenfalls mit auf die Reise gegangen.
Hierbei einmal ein großer Dank an den deutschen Zoll, der auch dazu beigetragen hat, dass der LKW dieses Mal 24 Stunden früher als erwartet sein Ziel in der Ukraine erreicht hat Herzlichen Dank auch an die vielen fleißigen Helfer vor Ort, sowohl im Lager der Freunde von Kanew als auch in Kanew selbst. Ein paar Bilder, die beim Entladen des LKW entstanden sind, seht ihr hier.
Da die Situation in Kanew und Umgebung unverändert ist und natürlich weiterhin jede Hilfe benötigt wird, hier einmal ein paar Dinge, die dringend benötigt werden:
Matratzen
Bettwäsche
Kissen
Decken
Kleidung (möglichst sauber und sortiert nach Damen/Herren/Kinder)
Spielzeug
Schulsachen
Hygieneartikel
Kinderwagen/Buggys
Fahrräder, auch wenn kleine Reparaturen erforderlich sind
Weiterhin auch Rollatoren, Rollstühle, Gehhilfen, haltbare Lebensmittel in Konserven…
Spenden können zu den Öffnungszeiten im Lager der Freunde von Kanew abgegeben werden oder auch nach vorheriger telefonischer Vereinbarung.
Sollte es keine Möglichkeit geben, die Spenden selbst abzugeben, ist auch ggf. eine Abholung möglich (z.B. bei größeren Gegenständen, wie Mobiliar). Bitte nehmen Sie in diesen Fällen Kontakt zu uns auf.
In den nächsten Tagen wird sich an dieser Stelle dann auch der neugewählte Vorstand vorstellen!
„Wir sind schon ein wenig stolz,“ meint Valerij Eske, Vorstandsmitglied der ‚Freunde von Kanew‘. „Neben den zwei Feuerwehrwagen, die wir nach Kanew gebracht haben, beladen wir heute den 12. Hilfstransport seit Kriegsbeginn für unsere Partnerstadt.“ Man müsse sich herzlich bei den vielen Spenderinnen und Spendern bedanken, „die uns weiterhin mit Spenden aller Art versorgen, obwohl der Krieg nun schon länger als ein Jahr dauert.“ Neben den second-hand-Waren habe der Verein auch viele medizinische und hygienische Hilfsmittel angekauft, die in Kanew dringend benötigt werden. „Der ukrainische LKW kann derzeit nicht die Route durch Polen nehmen, sondern fährt über Österreich. Das verlängert die Fahrtzeit und erhöht die Kosten,“ merkt Vorsitzender Paul Schrömbges an. „Die Hilfsmittel werden in unser Lager in Kanew gebracht und von dort aus weiter verteilt.“ Man werde in Viersen jetzt wieder Spenden sammeln, „bis ein LKW voll beladen werden kann.“ Der Verein sei weiterhin auch auf Geldspenden angewiesen, so Schrömbges.
„Es ist ein besonderer Transport, den wir dieses Mal nach Kanew auf den Weg schicken,“ erläutert Valerij Eske vom Vorstand des Freundeskreises. „Ein weiterer Generator, 150 kw Leistung, ca. 2 Tonnen schwer sowie zahlreiche sperrige Güter, die wir ansonsten schwer auf einem Transport stapeln können: Krankenbetten, Tische, Stühle, Schränke.“ In Kanew werden weiterhin Hilfsgüter aller Rat benötigt, „auch für die Binnenflüchtlinge, die in Kanew untergebracht werden müssen.“ Uwe Zöllner erläutert, dass dieser Transport eine Besonderheit darstellt. „Wir haben gute Kontakte zum Landschaftsverband Rheinland. Wir unterstützen einander bei Hilfsmaßnahmen in die Ukraine.“ Der LVR habe einen nicht mehr benötigten Generator angeboten, der in einer Kölner Einrichtung im Untergeschoss gestanden habe. „Alleine hätten wir das tonnenschwere Gerät nicht nach Viersen holen können.“ Der Leiter der Viersener Feuerwehr, Frank Kersbaum, habe daraufhin bei der Kölner Feuerwehr um Hilfe angefragt. „Die Kameraden aus Köln haben bereitwillig geholfen, den Generator aus dem Keller geholt und auf einen LKW gehievt, der den Generator nach Viersen brachte,“ so Frank Kersbaum. In Viersen habe man das Gerät überprüft und einsatzbereit gemacht. „Als der LKW auf der Wache vorfuhr, haben wir den Generator reisefertig auf den LKW verbracht.“ Vorsitzender Paul Schrömbges bedankt sich bei allen Beteiligten. „Die Unterstützung der Viersener Feuerwehr ist großartig.“ Der Generator werde in Kanew für das dortige Pumpwerk benötigt zur Abwasserbeseitigung. Für den Mai sei ein weiterer Transport vorgesehen. „Wir bitten weiter um Unterstützung mit Spenden und Sachmitteln. Der Krieg und seine Folgen werden uns noch lange beschäftigen,“ so Schrömbges.
Die Freunde von Kanew haben den 10. Hilfstransport seit Kriegsbeginn in der Ukraine nach Kanew gebracht. „Wir versuchen, diejenige humanitäre Hilfe in unsere Partnerstadt zu bringen, die dort benötigt wird,“ so Vorstandsmitglied Valerij Eske. Nach wie vor hielten sich rund 2.000 Binnenflüchtlinge in Kanew auf, die unterstützt werden müssen. „Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit Kanew, die Kommunikation ist sehr gut.“ Dieses Mal habe man rd. 14 t Hilfsgüter verladen. „Der LKW benötigt einige Tage bis Kanew und ist wohlbehalten angekommen,“ so Vorsitzender Paul Schrömbges. „Für uns wichtig ist auch die gute Kooperation mit der Zollabfertigung in Nettetal. Die Güter müssen in deutscher und ukrainischer Sprache deklariert werden. Die Ladung wird geprüft und versiegelt. Dann beginnt die 2.250 km lange Fahrt.“ Für die professionelle Unterstützung danke der Verein. „Weiterhin werden Sach- und Geldspenden benötigt. Die Situation in der Ukraine entspannt sich derzeit nicht,“ so Schrömbges. Man benötige einen langen Atem für das Jahr 2023. Kanew ist seit 1993 Partnerstadt Viersens und liegt ca. 130 km südlich von Kiew am Dnjepr.
WDR4-Reporterin Petra Krüll besuchte unser Lager und befragte uns zu den Aktivitäten unseres Vereins. Mit soviel Aufmerksamkeit hatten wir nicht gerechnet – danke dafür. Unser verstorbener Vorsitzender Fritz Meies hat sich sicher mit gefreut.
Frau Krüll recherchierte im Rahmen der Serie ‚WDR4 Mein Dorf‘ zum Bockert und hat neben uns auch andere Personen aus dem ’schönen Bockert‘ interviewt. die Ausstrahlung von ‚WDR4 Mein Dorf Bockert‘ ist vom 27. nis 31. März vorgesehen (zwischen 14.15 h und 17.45 h).
Wir haben im Kollegium der Franziskusschule gesammelt und eine ganze Menge an Sachspenden – Bekleidung und Schuhe – zusammenbekommen,“ teilte Rektor Ralf Klein den ‚Freunden von Kanew‘ mit und brachte die Spende zum Lager an der Viersenerstraße. Eigentlich sei die Spendenaktion zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gedacht gewesen, „aber ist derzeit organisatorisch nicht möglich, second-hand-ware in die Türkei oder nach Syrien zu bringen.“ Der ‚Verein der Freunde von Kanew‘ bedauere, so Vorsitzender Paul Schrömbges, dass man den Menschen im Erdbebengebiet nur schwer helfen könne und man dürfe die Notlagen nicht gegeneinander ausspielen. „Aber wir danken der Franziskusschule für ihre Hilfsbereitschaft, die uns nicht zum ersten Mal erreicht. Die Notleidenden in der Ukraine werden es danken.“
„Wir haben den LKW wirklich voll beladen,“ sagt Valerij Eske vom Vorstand der Freunde von Kanew. Insgesamt 13,5 t Hilfsgüter wurden verladen. „Generatoren, Ausstattungen für das Krankenhaus, u.a. ein Ultraschallgerät, Medikamente, viele medizinische Hilfsmittel und Hygieneartikel. Auch über 300 Stühle, die uns die Schulen der Stadt zur Verfügung gestellt haben.“ In Kanew hielten sich derzeit über 2.000 ukrainische Binnenflüchtlinge auf, die von der Stadt Kanew untergebracht und versorgt werden müssen: „Warme Kleidung und Schuhe werden weiterhin benötigt,“ so Eske. „Das erste Kriegsjahr ist nun bald um, das zweite wird folgen. Unsere Hilfe wird in Kanew noch lange benötigt werden,“ so der Vorsitzende Paul Schrömbges. „Wir brauchen einen langen Atem.“ Der Verein danke den vielen Viersenern, die den Verein unterstützen, „auch dem Landschaftsverband, der uns bei der Beschaffung von Medikamenten hilft.“ Der Verein plant den nächsten Hilfstransport in der zweiten Märzhälfte. „Im Lager an der Viersenerstraße können gerne Hilfsgüter abgegeben werden.“ Inzwischen sei der Transport nach drei Tagen Fahrt in Kanew angekommen: „Herzliche Dankesgrüße aus Kanew.“
Besuch vom Clara-Schumann-Gymnasium im Lager an der Viersenerstraße. Schulleiter Christian Mengen und der Leiter des Schulorchesters Pierre Leibfried waren mit zwei Orchestermitgliedern gekommen, um sich ein Bild von den Hilfsaktionen unseres Vereins zu machen. Sophia Hoppermann und Lukas Müller: „Wir haben bei unserem Neujahrskonzert eine Spendenaktion zugunsten des ‚Vereins der Freunde von Kanew‘ gemacht und bringen den Erlös vorbei. Wir haben als Schülerschaft ja im vergangenen Sommer schon eine große Aktion für Kanew gestartet – wir wissen, dass weiter Hilfe benötigt wird.“ Man werde Kanew nicht vergessen, so die Beiden. Wir freuen uns über Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft und danken herzlich!